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Zecken - die achtbeinigen Blutsauger

Zecken: Tipps und Infos zu Zecken und Zeckenbissen und Zeckenschutz
Luise / pixelio.de

Vor allem im Süden Deutschlands ist es angebracht, nach einem längeren Aufenthalt im Freien den Körper gründlich unter die Lupe zu nehmen. Der Grund: Hier lauern in Gräsern und an Sträuchern Zecken, die sich auf vorüberkommende Säugetiere stürzen, um ihr Blut auszusaugen. Weltweit gibt es etwa 900 verschiedene Arten von Zecken, die sich durchwegs parasitär vom Blut von Wirbeltieren ernähren. Das allein macht Zecken für den Menschen aber noch nicht gefährlich. Sehr viel gravierender ist, dass Zecken sehr viele Krankheiten übertragen können, die für den Menschen sogar lebensgefährlich sein können. Zudem sind Zecken, die auf der Suche nach Beute sind, sehr klein und können im Vorfeld kaum gesehen werden.

Hier leben die Zecken

Bei Zecken handelt es sich um Spinnentiere, die weltweit verbreitet sind. Von insgesamt etwa 900 Zeckenarten leben rund 20 in Deutschland. Dem Menschen werden vor allem der Gemeine Holzbock und in selteneren Fällen auch die Auwaldzecke gefährlich. Alle anderen Arten weichen notfalls auf andere Wirtstiere, auch Vögel, aus. Weltweit werden die Menschen am häufigsten von der Braunen Hundezecke gebissen. Diese Art stammt eigentlich aus Afrika, ist aber inzwischen auch in Südeuropa sehr weit verbreitet. In Deutschland sind die Temperaturen zu niedrig, als dass die Braune Hundezecke hier überleben könnte.

Wie findet die Zecke ihre Opfer?

Im Laufe der Evolution haben Zecken zwei Strategien entwickelt, um ihre Opfer zu finden: Der Gemeine Holzbock etwa klettert auf eine Pflanze, hält sich hier mit dem hinteren Beinpaar fest und wartet, bis sich ein potenzielles Beutetier nähert, an das er sich klammert. Dass sich Zecken aus den Bäumen auf die Opfer herabstürzen, ist übrigens lediglich ein Gerücht. Sie legen sich maximal in Hüfthöhe auf die Lauer, weil die eigentlich bevorzugten Beutetiere sehr viel kleiner sind als ein Mensch.

Es gibt allerdings auch Zeckenarten, die aktiv auf die Jagd gehen wie die Braune Hundezecke. Dafür nutzen sie chemische Sensoren, die im sogenannten Haller´schen Organ an den Vorderbeinen sitzen. Mit Hilfe dieses Organs finden auch die "Lauerer" ihre Beute.

Das Haller´sche Organ ermöglicht den Zecken, chemische Verbindungen zu orten, welche ihre Wirte durch die Atmung und durch Schweiß abgeben. Dazu gehören neben Kohlendioxid und Ammoniak vor allem Milch- und Buttersäure. Damit sie die Signale möglichst gut empfangen können, strecken die Zecken das vordere Beinpaar weit nach vorne, sobald sie durch andere Signale wie Vibrationen spüren, dass sich ein möglicher Wirt nähert.

Selbst wenn sich Zecken auf dem Körper niedergelassen haben, bleibt dem Menschen meist noch genügend Zeit, den Parasiten aufzustöbern. Denn Zecken klettern meist mehrere Stunden auf dem Körper herum, bevor sie tatsächlich zubeißen. Sie bevorzugen dünne Hautstellen, die feucht und warm sowie gut durchblutet sind. In der Leistenbeuge, hinter den Ohren, in den Kniekehlen und am Haaransatz schlagen sie mit Vorliebe zu. Sobald sich eine Zecke vollgesaugt hat, lässt sie sich einfach vom Körper abfallen. Zeckenweibchen verkriechen sich nach ihrer letzten Mahlzeit in eine geschützte Stelle am Boden, um die Eier abzulegen, während sich die Männchen auf die Suche nach paarungswilligen Weibchen begeben. Die Weibchen mancher Arten können bis zu 20.000 Eier legen, anschließend stirbt das Weibchen.

Krankheitsüberträger Zecke

Wird ein Mensch von einer Zecke gebissen, sollte er auf keinen Fall leichtfertig mit dem Biss umgehen. Weil sowohl Menschen als auch Tiere auf ihrem Speisezettel stehen, können sie zahlreiche Krankheiten übertragen, die schwerwiegende Folgen haben und sogar tödlich enden können. Die Krankheitserreger geraten direkt mit dem Zeckenbiss in die Blutbahn, sodass die Krankheit im menschlichen Körper schnell fortschreiten und ein gefährliches Ausmaß annehmen kann. Zu den gefürchtetsten Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, gehören Babeiose, das Zeckenbissfieber, Borreliose und vor allem FSME. Die Zecken übertragen diese Krankheiten übrigens nur, erkranken selbst jedoch nicht daran. Die Forschung erklärt sich diese Tatsache dadurch, dass sich Zecken, Viren und Bakterien im Laufe von Jahrtausenden so sehr aneinander angepasst haben, dass die Zecken nicht von den Krankheiten betroffen werden können. Schließlich sind die Zecken für die Krankheitserreger wichtige Überträger, die sie brauchen, um sich zu vermehren.

Wie schützt man sich vor Zecken?

Der wichtigste Schutz gegen Zecken ist die richtige Kleidung. Kurze Hosen und T-Shirts beispielsweise laden Zecken geradezu zum Beißen ein. Wer sich lange in der Natur aufhält, sollte deshalb besser lange Hosen tragen. Diese machen es den Zecken zwar nicht unmöglich, aber zumindest schwieriger, zuzubeißen.

Wer in einem gefährdeten Gebiet lebt oder dort Urlaub macht, sollte sich sicherheitshalber gegen FSME impfen lassen. Die Impfung ist von daher wichtig, weil sich die Krankheit, sobald sie erst einmal ausgebrochen ist, nicht behandeln lassen.

Hat sich trotz aller Vorsicht eine Zecke am Körper festgebissen, sollte sie nicht mit Gewalt entfernt werden. Hier besteht die Gefahr, dass der Körper der Zecke zerstört wird. Bleiben die Beißwerkzeuge und der Kopf in der Haut stecken, besteht außerdem eine zusätzliche Infektionsgefahr. Sicherheitshalber ist ein Besuch beim Hausarzt nach einem Zeckenbiss Pflicht. Der kann eventuelle Symptome ernsthafter Erkrankungen rechtzeitig erkennen und gegensteuern.


Krankheiten und Symptome bei Zeckenbissen

Nicht nur wegen FSME ist die Gefahr, die von Zecken ausgeht, in aller Munde. Diese Milbenart überträgt mehr Krankheitserreger als jeder andere Parasit. Der Grund dafür sind die Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten der Zecken, die sich vom Blut von Wirbeltieren ernähren. Anders als die meisten Parasiten beschränken sie sich nicht auf einen bestimmten Wirt, sondern befallen Tiere ebenso wie Menschen. Zu den häufigsten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, gehören neben FSME auch die Borreliose, die Babesiose und das Zeckenbissfieber. Von der Verbreitung der Krankheiten gibt es regionale Unterschiede. Doch da es sich durchwegs um ernsthafte Krankheiten handelt, die im Extremfall sogar zum Tod führen können, sollte ein Zeckenbiss schnellstmöglich ärztlich untersucht werden.

Das sind die häufigsten Erkrankungen:


FSME

FSME gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten, die von Zecken übertragen. Sie greift das Nervensystem an und kann im Extremfall zum Tod führen.

Gefürchtet sind die Zecken, weil sie Überträger der gefährlichen Frühsommer-Meningoenzephatilis (FSME) sind. Ausgelöst wird diese Krankheit, die das zentrale Nervensystem des Menschen angreift, vom FSME-Virus. Dieses Virus wird beim Zeckenbiss aus der Speicheldrüse des Parasiten übertragen. In den Risikogebieten, die sich in Deutschland vom Alpenrand über Bayern und Baden-Württemberg bis in den Süden Hessens, Thüringens und von Rheinland-Pfalz erstrecken, sind bis zu fünf Prozent der Zecken mit dem Virus infiziert. Doch nicht jeder Stich durch eine FSME-infizierte Zecke führt auch zwangsläufig zu einem Ausbruch der Erkrankung. Sie bricht etwa bei jedem dritten Menschen, der von einer Zecke gebissen wurde, aus.

Es handelt sich bei FSME um eine Entzündung der Hirnhaut oder des Gehirns, weshalb man im Volksmund auch von Hirnhautentzündung spricht. 2009 wurden 313 Fälle registriert, im folgenden Jahr 260 und 2011 schließlich 423. Ob und warum die Krankheit ausbricht, ist noch nicht geklärt. Allerdings scheint das Alter eine Rolle zu spielen. Denn bei älteren Patienten wird ein schwererer Krankheitsverlauf beobachtet, als bei jüngeren. Betroffen sind etwa doppelt so viele Männer wie Frauen.

Symptome und Krankheitsverlauf

Charakteristisch für FSME ist der Krankheitsverlauf in zwei Phasen. Die ersten Symptome treten in einem Zeitraum zwischen zwei und 20 Tagen nach der Infektion auf. In der ersten Phase klagen die Patienten über grippeähnliche Symptome Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Da FSME vorwiegend in den Sommermonaten zwischen Juni und August auftritt, können diese Anzeichen auch leicht mit einer Sommergrippe verwechselt werden. Das Fieber klingt nach etwa einer Woche wieder ab. Mit etwas Glück haben die Patienten die Infektion dann überstanden.

Doch bei einem Teil der Patienten kommt es wenige Tage später zu einem erneuten Fiebergipfel mit Körpertemperaturen von bis zu 40 Grad. Das ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass das zentrale Nervensystem von der Krankheit befallen ist. Weitere Symptome wie Erbrechen und heftige Kopfschmerzen können hinzukommen. Im harmloseren Fall leiden die Patienten unter einer Hirnhautentzündung, in der schweren Form unter einer Gehirnentzündung, bei dem das gesamte Gehirn betroffen ist. In diesem Stadium kann es im Extremfall zu Bewusstseinsstörungen bis hin zu Lähmungen oder zum Koma kommen.

Spätfolgen der FSME

Vor allem, wenn die Krankheit bis zum Rückenmark fortschreitet, leidet ein großer Teil der Patienten noch nach Jahren unter Spätfolgen wie Lähmungserscheinungen, Gleichgewichtsstörungen, bis hin zu Sprechstörungen. Nur etwa 20 Prozent der Betroffenen gesunden wieder vollständig.

Gibt es eine Therapie?

Sobald FSME ausgebrochen ist, kann sie medizinisch nicht behandelt werden. Die Ärzte konzentrieren sich dann darauf, die Symptome zu behandeln. In besonders schlimmen Fällen müssen die Patienten sogar auf der Intensivstation behandelt und unter Umständen künstlich beatmet werden. Umso wichtiger ist die Vorbeugung. Den einzigen wirkungsvollen Schutz gegen FSME verspricht bei einem Aufenthalt in Risikogebieten die FSME-Impfung.

Bei etwa 30 Prozent der Patienten, vor allem bei Erwachsenen, werden nach dem akuten Abklingen der Erkrankung noch neurologische Defizite festgestellt. Diese werden mit neurophysiologischem Training, Logopädie und Physiotherapie zumindest abgemildert. Insgesamt ist die medizinische Prognose aber günstig, vor allem bei jüngeren Patienten. Nachdem die Patienten eine FSME-Infektion überstanden haben, besteht bei ihnen eine lebenslange Immunität gegen den Virus.


Borreliose

Borreliose ist die Krankheit, die am häufigsten von Zecken übertragen wird. Der Auslöser ist ein Bakterium, das durch den Zeckenbiss übertragen wird.

Die häufigste Krankheit, die durch Zecken übertragen wird, ist Borreliose, auch bekannt als Lyme-Krankheit. Obwohl sie schon seit mehr als einem Jahrhundert bekannt ist, hatte Willy Burgdorfer erst 1982 entdeckt, dass Borreliose vom nach ihm benannten Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Dieses spiralförmige Bakterium lebt im Darm der Zecken. Verbreitet ist Borreliose auf der ganzen Nordhalbkugel. In Deutschland ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken, im Süden deutlich höher als im Norden, wo weniger als zehn Prozent der Zecken das Bakterium in sich tragen. Exakte Studien fehlen, doch man geht davon aus, dass Zehntausende von Menschen in Deutschland alljährlich an Borreliose erkranken. Zecken übertragen das Bakterium wenige Stunden nach dem eigentlichen Einstich in die Haut.

Symptome und Krankheitsverlauf

Die exakte Diagnose einer Borreliose ist schwierig, weil viele Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten. Zu klassischen Symptomen gehören Kopf- und Muskelschmerzen, Schwellungen der Lymphknoten, Bindehautentzündung und Fieber. Das einzige charakteristische Symptom ist die sogenannte Wanderröte. Dabei handelt es sich um eine ringförmige Rötung der Haut, die bis zu einigen Wochen nach dem Zeckenbiss rund um die Einstichstelle zu beobachten ist. Diese typische Rötung tritt jedoch bei einem knappen Drittel der Borreliose-Patienten nicht auf. Deshalb sollten Betroffene die Einstichstelle nach einem Zeckenbiss regelmäßig kontrollieren, ob sie Veränderungen feststellen können. Ist das der Fall, sollten sie schnellstmöglich zum Arzt gehen.

In der zweiten Phase verteilt sich der Erreger im Körper. Nervenschmerzen, Lymphknotenstellungen, Lähmungserscheinungen und Empfindungsstörungen können ebenso wie Entzündungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels treten erst Wochen nach dem Zeckenbiss auf. In seltenen Fällen können sich am Hoden, an den Ohrläppchen oder an den Brustwarzen auch rötlich gefärbte Hauttumore bilden.

Wird die Borreliose nicht behandelt, kommt es schließlich zu einer chronischen Infektion, die sich erst Jahre nach dem Zeckenbiss bemerkbar machen kann. Typisch für die chronische Infektion sind Entzündungen der Gelenke, die am Kniegelenk beginnen und sich auf alle Gelenke des Körpers ausbreitet. Werden die Entzündungen nicht behandelt, klingen die Symptome nach bis zu vier Wochen wieder ab, ein weiterer Entzündungsschub kann aber jederzeit wieder auftreten. Zudem kann die Haut an Knien, Unterarmen, Ellenbogen und den Unterschenkeln anschwellen und sich blaurot verfärben. Die Haut fühlt sich dann oft wie Pergamentpapier an. In seltenen Fällen kommt es zu einer Gehirnentzündung, die mit Lähmungserscheinungen und Koordinationsstörungen einhergeht.

Diagnose und Therapie

Der Arzt untersucht zunächst die Hautstelle rund um den Zeckenbiss auf mögliche Veränderungen. Für die sichere Diagnose wird eine Blutprobe entnommen und auf Antikörper gegen Borrelia burgdorferi untersuchen. Diese Antikörper lassen sich meist nach bis zu vier Wochen nach dem Biss nachweisen, teilweise auch erst nach zwei Monaten. Eine weitere Möglichkeit ist der Nachweis mit Bakterienkulturen, der jedoch nur von wenigen Labors gemacht wird. Sobald Nervenschmerzen oder Lähmungserscheinungen auftreten, ist ein Krankenhausaufenthalt zwingend notwendig. Hier wird das Rückenmark untersucht, um festzustellen, ob sich die Erreger bereits im Nervensystem eingenistet haben.

Borreliose lässt sich sehr gut mit Antibiotika behandeln. Je früher mit der Therapie begonnen wird, umso größer sind die Chancen, dass Erkrankungen der Nerven oder Organe verhindert werden. Die Behandlung mit Antibiotika dauert zwischen zwei und vier Wochen. Bei rechtzeitiger Behandlung heilt eine Borreliose normalerweise vollständig und ohne weitere Folgen aus.


Babeiose

Die parasitäre Erkrankung Babeiose, die durch Schildzecken übertragen wird, betrifft in erster Linie Tiere. Nachdem sich die Auwaldzecke zunehmend in Deutschland ausbreitet, ist die Erkrankung auch hier auf dem Vormarsch.

Babesiose ist eine Krankheit, die rund um das Mittelmeer auftritt, beim Menschen aber eher selten ausbricht. Umso gefährdeter sind Tiere wie Hunde, Ziegen, Schafe, Rehe und Rinder. Ausgelöst wird die Krankheit von Babesien. Dabei handelt es sich um einzellige Parasiten, die sich an den roten Blutkörpern von Wirbeltieren festsetzen. Als Überträger gelten verschiedene Arten von Schildzecken, die sich auch in Deutschland zunehmend verbreitet.

Symptome und Diagnose

Bei Menschen tritt die Babeiose nur relativ selten auf, gefährdet sind vor allem Menschen, deren Immunsystem angeschlagen oder defekt ist. Zu den typischen Symptomen gehören Muskelschmerzen, Müdigkeit und Fieber. Weil Babeiose der Malaria ähnelt, spricht man gelegentlich von "Hundemalaria".

Diagnostiziert wird Babeiose durch gefärbte Blutausstriche, also mit einem direkten Parasitennachweis per Mikroskop. Das gelingt vor allem bei einer hohen Dichte an Parasiten sehr gut. Alternativ kann im Labor eine sogenannte Polymerase-Kettenreaktion durchgeführt werden, um das Erbgut der Parasiten im menschlichen Blut nachzuweisen. Ein weiterer Hinweis auf die Babeiose können auch ein zu niedriger Anteil an weißen Blutkörperchen, Veränderungen an roten Blutkörperchen oder zu dunkler Urin sein.

Der Nachweis ist schon in der Tiermedizin, wo die Babeiose weiter verbreitet ist als beim Menschen, schwierig. Der Grund: Dieselben Veränderungen im Blutbild können auch durch andere Krankheitserreger hervorgerufen werden. Nachweisen lässt sich die Krankheit frühestens zehn Tage nach der Infektion. Aus der Tiermedizin ist auch bekannt, dass Babeiose durch die Plazenta von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden können. In der Humanmedizin fehlen aufgrund der geringen Fallzahlen entsprechende Erkenntnisse.

Die Therapie

Die Behandlung der Babeiose beim Menschen erfolgt zweigleisig: Zum einen werden die möglichen Symptome wie Fieber oder Blutarmut behandelt. Zum anderen kommt die sogenannte Kausaltherapie zum Einsatz. Das bedeutet: Der Erreger wird direkt bekämpft. Dazu werden Antibiotika, wie sie auch zur Behandlung von Malaria eingesetzt werden, verwendet. Bewährt hat sich beispielsweise die Kombination Chinin und Clindamycin oder als Alternative die Präparate Azithromycin und Atovaquon. Beide Kombinationen werden bis zu zehn Tage lang verabreicht.


Zeckenbissfieber

Fast weltweit tritt das Zeckenbissfieber in verschiedenen Variationen auf. Ausgelöst wird diese Krankheit, die in den meisten Fällen einen harmlosen Verlauf hat, von Rickettsienbakterien.

Mit dem Zeckenbissfieber, die auf Bakterienbefall zurückgehen, können sich Personen, die sich viel im Wald aufhalten, vor allem im Frühjahr infizieren. Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenbiss. Es gibt verschiedene Arten des Zeckenbissfiebers, die von diversen Unterarten der Bakteriengattung Rickettsia übertragen werden. Grob wird zwischen dem Zeckenbiss-Fieber der Alten Welt (Mittelmeer-Zeckenbissfieber) und dem Zeckenbissfieber der Neuen Welt (Rocky-Mountain-Fleckfieber) unterschieden. Letzteres ist lediglich aus den USA bekannt, während da Zeckenbissfieber der Alten Welt in Afrika, Australien, Asien, dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa auftritt.

Übertragungsweg und Symptome

Die Riksettien-Bakterien leben vorwiegend in Säugetieren wie Ratten und Hunden. Auf den Menschen können sie von Flöhen, Läusen, Milben und vor allem Zecken übertragen werden. Dazu muss die Zecke nicht einmal stechen, für die Übertragung kann es schon ausreichen, wenn die Haut des Menschen mit Zeckenkot in Berührung kommt. Von der Symptomatik her unterscheidet sich das Zeckenbissfieber der Alten Welt von dem der Neuen Welt.

Typische Symptome für das Mittelmeer-Zeckenbissfieber sind neben Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen auch Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in den Gelenken sowie eine Lymphknotenschwellung. Am Körper kann sich ein knotig-fleckiger Hautausschlag bilden. Ein schwarzes, rot umrandetes Geschwür kann sich rund um die Bissstelle bilden. Weitere Arten des Zeckenbissfiebers verlaufen ähnlich, jedoch meist etwas milder. Weitere mögliche Symptome - je nachdem, welches Bakterium die Krankheit verursacht hat - sind eine Herzmuskelentzündung oder das Tick-borne-Lymphadenopathie-Syndrom.

Neben Kopf- und Muskelschmerzen können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und hohes Fieber ein Anzeichen für das Rocky-Mountain-Fleckfieber sein. Häufig bildet sich an Händen und Füßen ein Hautausschlag, der sich weiter über den Körper ausbreitet. Der Ausschlag zeigt sich durch rötliche Flecken und Eiterbildung. Wird die Krankheit nicht behandelt, können Kreislauf und Nieren versagen. In Extremfällen kann es sogar zum Herzstillstand kommen.

Diagnose und Therapie

Ab einer Woche, nachdem sich der Patient infiziert hat, können in seinem Blut Antikörper gegen Rickettsien nachgewiesen werden. Die Erkrankung wird üblicherweise durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen. Alternativ können die Mediziner auch eine Gewebeprobe von der Haut entnehmen. Die Betroffenen sollten schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, sobald sie die ersten Symptome feststellen. Umso rascher stellt sich der Therapieerfolg ein.

Der Einsatz von Antibiotika verspricht einen relativ raschen Heilungserfolg. Das Zeckenbissfieber klingt meist schon nach wenigen Tagen ab. Zusätzlich verschreibt der Arzt Medikamente wie Schmerzmittel gegen die weiteren Symptome. Grundsätzlich gilt: Je schneller mit der Therapie begonnen wir, umso größer sind die Chancen auf ein gutes Ausheilen. Lediglich das Rocky-Mountain-Fleckfieber muss im Krankenhaus behandelt werden. Ohne Behandlung ist ein sehr schwerer Krankheitsverlauf möglich, der im Extremfall sogar tödlich enden kann. Alle anderen Arten des Zeckenbissfiebers verlaufen meist deutlich harmloser. Ein gefährlicher Krankheitsverlauf mit Spätfolgen ist hier eher unwahrscheinlich.

Lässt sich der Krankheit vorbeugen?

Vorbeugende Maßnahmen gegen das Zeckenbissfieber direkt gibt es nicht. Wer sich viel in der Natur aufhält, sollte sich bestmöglich gegen Zeckenbisse schützen, um eine Erkrankung zu vermeiden. Denn eine vorbeugende Schutzimpfung gegen die Rickettsienbakterien gibt es derzeit noch nicht. Sicherheitshalber sollten Betroffene, die von einer Zecke gebissen wurden, schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.


Was tun gegen Zecken?

"Vorsicht ist besser als Nachsicht", auf diesen einfachen Nenner lässt sich der Umgang mit Zecken bringen. Denn wegen ihrer geringen Körpergröße können Zecken sehr leicht übersehen werden. Zudem spüren die Betroffenen nicht, wenn sie gebissen werden. Der Grund: Zusammen mit ihrem Speichel injizieren Zecken ein Betäubungsmittel in die Wunde ihres Opfers. Nur wenige Minuten, nachdem sie sich festgesaugt haben, produzieren sie außerdem eine Art Klebstoff, der sie intensiv mit der Haut verbindet. Das macht es schwierig, eine Zecke später zu entfernen.


Mit Vorsicht und richtig gekleidet in die Natur

Der beste Schutz vor Zecken ist die richtige Kleidung und ein hohes Maß an Aufmerksamkeit in der freien Natur. Denn die Krankheitserreger werden bereits beim Biss übertragen.

Egal, ob sich der Mensch aus beruflichen Gründen in der Natur aufhält oder seine Freizeit genießen möchte, er sollte sich schon im Vorfeld vor einem möglichen Zeckenbiss schützen. Werden ein paar einfache Grundregeln beachtet, lässt sich das Risiko zumindest minimieren. Beispielsweise sollte der Mensch hohes Gras und Unterholz meiden, wo sich Zecken am liebsten aufhalten. Am wenigsten ratsam ist der Aufenthalt in unwegsamem Gelände direkt nach Regenfällen. Der Grund: Dann sind Zecken am aktivsten.

Ein Zeckenbiss lässt sich mit der richtigen Kleidung unter Umständen vermeiden. Empfehlenswert sind langärmelige Shirts und Hosen mit langen Beinen. Sicherheitshalber können auch die Socken über die Hosenbeine geschlagen werden. Das macht es den Zecken schwerer, die Haut zu erreichen und sich vollzusaugen. Es ist außerdem besser, mit heller Kleidung in die Natur zu gehen. Darauf lassen sich Zecken besser erkennen als auf dunkler Kleidung und somit auch leichter entfernen. Einen zusätzlichen Schutz können insektenabweisende Mittel zumindest für eine gewisse Zeit bieten. Manche Naturliebhaber schwören dabei auf Mückenschutzmittel, die zumindest einen gewissen Schutz gegen die Zecken bieten.

Nach dem Aufenthalt in der freien Natur sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Das ist wegen der geringen Größe der Insekten zwar nicht einfach, kann aber vor einem Biss und den schädlichen Folgen schützen. Sie krabbeln nämlich erst eine Weile über die Haut, um nach einer günstigen Stelle für den Biss zu suchen. Am liebsten beißen sich Zecken an warmen und zugleich dünnen Stellen der Haut. Am liebsten saugen sie sich an den Armen, in der Kniekehle, am Hals, auf dem Kopf und im Intimbereich fest. Männer gehen übrigens ein höheres Risiko ein, von Zecken gebissen zu werden, als Frauen. Auch die chemische Zusammensetzung des Schweißes scheint für die Auswahl der Opfer eine Rolle zu spielen.


Nach Zecken absuchen und richtig entfernen

Falls der Spaziergänger nach seinem Aufenthalt in der Natur eine saugende Zecke entdeckt, muss diese möglichst schnell entfernt werden.

Mit etwas Glück lässt sich die Zecke schon finden, bevor sie sich festgebissen hat. Das ist umso wichtiger, weil der Biss nicht zu spüren ist. Während die Zecke mit ihren Mundwerkzeugen die Haut ihres Opfers aufritzt, um den Saugrüssel in die Wunde zu stecken, gibt sie nämlich ein Betäubungsmittel ab. Das Opfer soll den Biss nicht spüren, damit die Zecke genügend Zeit hat, um sich richtig vollsaugen zu können. Die Zecke hält sich nicht nur mit den Widerhaken, die sich an den Beinen befinden, an der Haut ihres Wirtes fest, sondern produziert wenige Minuten nach dem Biss außerdem einen Klebstoff. Dadurch kann sie sich fest mit ihrem Opfer verkleben. Diese Strategie ist für die Zeckenweibchen überlebenswichtig. Denn nachdem sich das Weibchen richtig vollgesaugt hat, legt sie ihre Eier ab und stirbt schließlich.

Die Zecke richtig entfernen

Falls die Zecke trotz aller Vorsicht zubeißt, sollte sie schnellstmöglich entfernt werden. Denn je länger die Zecke Zeit zum Saugen hat, umso größer ist die Gefahr, dass sich der Mensch mit Krankheitserregern infiziert. Wie leicht sich die Zecke entfernen lässt, hängt davon ab, wie gut die Mundwerkzeuge der Zecke ausgebildet sind, wie viele Widerhaken sich am Saugrüssel befinden und wie viel Klebstoff sie bereits produziert hat. Das ideale Hilfsmittel zur Entfernung der Zecke ist die Zeckenzange. Diese ist so konstruiert, dass die Zecke hautnah gegriffen werden kann. Dadurch wird verhindert, dass das Insekt versehentlich gequetscht wird und die Wunde zusätzlich von möglicherweise gefährlichen Körpersäften infiziert wird.

Als Alternative zur fachgerechten Entfernung der Zecken bietet sich eine Zeckenkarte, eine Pinzette oder ein Zeckenlasso an, falls keine Zeckenzange zur Verfügung steht. Sicherheitshalber sollten die Betroffenen schnellstmöglich einen Arzttermin vereinbaren. Das gilt vor allem, wenn bei der Einstichstelle Schmerzen auftreten, sich die Rötung ausweitet oder eine Schwellung bildet. Leiden die Betroffenen unter Fieber, muss der Arzt unbedingt über den Zeckenstich informiert werden.


Zeckenschutzimpfung

Auch wenn man im Volksmund von der Zeckenschutzimpfung spricht: Einen Impfschutz gegen die zahlreichen Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, gibt es nicht. Lediglich gegen FSME, auch bekannt als Hirnhautentzündung, gibt es einen vorbeugenden Impfschutz. Dieser ist für die Menschen, die in Risikogebieten leben, insofern wichtig, als keine medikamentöse Behandlung gegen die Krankheit gibt, sobald diese ausgebrochen ist. Lediglich die Symptome lassen sich lindern.

Ärzte empfehlen die FSME-Schutzimpfung für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene, die in einem Risikogebiet leben oder dort Urlaub machen. Urlaubsgäste sollten aber einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf einplanen. Denn für den vollständigen Impfschutz sind drei Termine nötig. Die ersten beiden Impfungen erfolgen innerhalb von drei Monaten. Die dritte Impfung erfolgt dann innerhalb eines Jahres. Der Impfschutz besteht nun drei Jahre lang. Eine nachträgliche Impfung nach dem Biss ist nicht möglich, allerdings gibt es für Kurzentschlossene die Möglichkeit zur Schnellimmunisierung gegen FSME. Diese erfolgt innerhalb von zwei Monaten und bietet einen fast hundertprozentigen Impfschutz. Bei dieser Option gibt es allerdings keine Langzeitwirkung.

Der beste Zeitpunkt für die FSME-Impfung sind die Wintermonate. Hier ist die Gefahr, von einer Zecke gebissen zu werden, am geringsten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Impfschutz bis zum kommenden Frühjahr rechtzeitig aufgebaut werden kann. Um kontinuierlich geschützt zu sein, muss der Impfschutz anschließend in einem Intervall von drei bis zu fünf Jahren aufgefrischt werden.

Weil selbst in Risikogebieten die Gefahr, an FSME zu erkranken, relativ gering ist, verzichten viele Menschen darauf, sich impfen zu lassen. Doch die Fallzahlen steigen seit einigen Jahren kontinuierlich, wenn auch langsam, an. Viele befürchten außerdem Impfschäden in Form von heftigen Nebenwirkungen. Rötungen, Schwellungen und leichtes Fieber gehörten zu den häufigsten unerwünschten Folgen. In seltenen Fällen können auch schwere Nebenwirkungen wie neurologische Schäden auftreten. Deshalb sollten auch Kinder unter sechs Jahren nicht geimpft werden.


Was nicht hilft, um die Zecke loszuwerden

Nach dem Zeckenbiss gilt es, ruhig Blut zu bewahren und die Zecke fachgerecht zu entfernen. Auf bekannte Hausmittel sollte verzichtet werden.

Nach dem Biss muss die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden. Doch im Zweifelsfall geht die Sicherheit vor Geschwindigkeit. Wenn das richtige Werkzeug, etwa eine Zeckenzange oder eine Pinzette nicht zur Hand ist, sollten die Betroffenen lieber zur nächsten Apotheke fahren und sich das Notwendige besorgen, als zu Hausmitteln zu greifen. Dazu gehören Benzin, Nagellack oder Öle. Diese werden, so die Empfehlung, rund um die festgebissene Zecke auf der Haut aufgetragen, damit sie sich leichter von ihrem Opfer löst. Auch Hautcremes oder Klebstoff gehören zu den vermeintlichen Geheimtipps. Manche gehen sogar so weit, dass sie die festgesaugte Zecke mit einem Feuerzeug abfackeln.

All diese Methoden sind aber denkbar ungeeignet, um eine Zecke loszuwerden. Flüssigkeiten wie Öle oder Nagellack führen allenfalls dazu, dass sich das Insekt gewissermaßen übergibt, und verstärkt Speichel und andere Körperflüssigkeiten in die Wunde. Und damit steigt das Risiko, dass sie sich mit einem Krankheitserreger infizieren können. Die Betroffenen erreichen also nicht, dass sich die Zecke löst, sondern eher den gegenteiligen Effekt.

Weitere Fehler beim Entfernen der Zecken

Auch beim Entfernen der Zecken von Hand lässt sich einiges falsch machen. Beispielsweise gehört das Herausziehen oder das Herausdrehen, ähnlich wie man es mit einer Schraube macht, zu den Tipps, die nach wie vor zum richtigen Entfernen der Zecken kursieren. Auch das ist grundverkehrt. Denn werden die Zecken mit der Hand von der Haut gelöst, besteht die Gefahr, dass die Zecke zerquetscht werden könnte. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Erkrankung erheblich. Wird die Zecke mit den Fingern gegriffen, wird im Insekt ein Druck aufgebaut. Die Folge: Die Zecke sondert verstärkt Körperflüssigkeiten in die Bisswunde ab.

Oft verzichten die Betroffenen auch auf die abschließende Desinfektion der Wunde. Auch das kann sich verhängnisvoll auswirken, wenn die offene Stelle mit weiteren Krankheitserregern in Berührung kommt. Zur Desinfektion eignen sich jodhaltige Salben oder reiner Alkohol.


Zecken bei Tieren

Zecken stellen nicht nur für den Menschen eine große Gefahr dar, sondern auch für Haustiere. Hunde und Katzen, die besonders gern im Unterholz oder in hohem Gras schnüffeln und jagen, sind besonders gefährdet. Denn die Zecken sind für die vierbeinigen Freunde nicht nur lästig, sondern können ebenfalls gefährliche Krankheiten übertragen. Zum Problem werden die Parasiten für Haustiere vor allem in ländlichen Regionen, wo es die Haustiere gewohnt sind, dass sie ihre Streifzüge auch im Alleingang machen können. Das gilt vor allem für die freiheitsliebenden Katzen. Das Herrchen oder Frauchen sollte den vierbeinigen Freund nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen. Wegen des dichten Felles ist das nicht unbedingt einfach. Doch der Tierarzt kann Präparate empfehlen, die sowohl gegen Flöhe als auch gegen Zecken helfen. Diese müssen regelmäßig auf das Fell aufgetragen werden, dann werden die Parasiten in der Regel abgetötet, bevor sie überhaupt die Chance haben, Blut zu saugen und eine Krankheit zu übertragen.

Welche Krankheiten können übertragen werden?

Zu den häufigsten Erkrankungen, die Zecken bei Hunden übertragen können, gehört die Borreliose mit ihren unangenehmen Folgen. Vor allem die Gelenke an den Läufen können stark anschwellen, weshalb der Hund unter Schmerzen bald unter Schmerzen leidet und lahmt. Auch Organe und das Nervensystem können angegriffen werden. Sobald die Krankheit ausgebrochen ist, gibt es eine sehr zeitintensive Therapie, die aber nicht in jedem Fall erfolgreich verläuft. Für Hunde gibt es allerdings eine Borreliose-Impfung.

Von der Auwaldzecke, die ursprünglich rund um das Mittelmeer beheimatet ist, sich aber immer weiter gen Norden ausbreitet, wird Babesiose überwiegend an Hunde übertragen. Von der Symptomatik her ähnelt die Babesiose der Malaria, weshalb sie auch "Hundemalaria" genannt wird. Auslöser dieser Krankheit sind einzellige Sporentierchen, die durch Zecken übertragen werden. Grundsätzlich ist kein Säugetier davor gefeit, an Babesiose zu erkranken.

Während des Urlaubs am Mittelmeer können sich Hunde außerdem mit Ehrlichiose infizieren. Diese Krankheit wird von Bakterien ausgelöst und beispielsweise durch die Braune Hundezecke übertragen. Gefährdet sind vor allem Welpen. Zu den Symptomen gehören unter anderem Blutungen, Fieber und Erbrechen. Diese Krankheit lässt sich mit Antibiotika.

Auch Hunde und Pferde können - wenn auch seltener als der Mensch an FSME erkranken. Die ersten Fälle bei Hunden sind seit etwa 30 Jahren dokumentiert. FSME verläuft bei Hunden üblicherweise sehr schwer, sodass das Tier nicht selten eingeschläfert werden muss. Ein Impfstoff steht für Tiere nicht zur Verfügung, und auch die Krankheit selbst kann nicht behandelt werden, sondern nur die Symptome.

Auch die Anaplasmose wird durch Bakterien ausgelöst, welche nach dem Zeckenbiss die Blutzellen der Wirtstiere befallen. Prinzipiell kann jedes Säugetier erkranken, wobei eine Übertragung auf den Menschen eher selten ist. Behandelt wird die Anaplasmose mit einer Antibiotika-Therapie. Zu den weiteren Krankheiten, welche Tiere befallen können, gehören das Colorado-Zeckenfieber, Heartwater, das Q-Fieber, die Indische Waldkrankheit, das Südafrikanische Fleckfieber, das Rocky Mountain Fleckfieber, Zecken-Rückfallfieber und die Tularämie.

Ein wirksamer Schutz für das Haustier

Die Borrelioseimpfung sollten sich Hundebesitzer in jedem Fall leisten. Sie ersparen ihrem Gefährten dadurch Schmerzen und im schlimmsten Fall ein qualvolles Ende. Für alle Haustiere stehen sogenannte "Antiparasitika" zur Verfügung, die direkt auf die Haut, meist im Bereich des Nackens, aufgetragen werden. Diese verteilen sich anschließend über den gesamten Körper und sammeln sich in den obersten Schichten der Haut. Sie verderben Zecken den Appetit an der Mahlzeit und töten Parasiten ab. Auch spezielle Zeckenschutz-Halsbänder stehen zur Verfügung, die ein Gift gegen die Parasiten enthalten.

Wie beim Menschen sollte auch bei Tieren der Einsatz von Hausmitteln wie Knoblauch oder Leinöl tabu sein. Deren Wirkung ist nicht gesichert, zudem verleiten sie möglicherweise zu einem leichtsinnigen Verhalten, weshalb die Zeckengefahr unterschätzt wird.


Zecken Glossar

Babeiose

Einzellige Parasiten übertragen, meist von Zeckenbissen ausgelöst, die Babeiose, die auch als Hundemalaria bekannt ist. Der Grund dafür: Auf den Menschen wird die Krankheit nur selten übertragen. Bei Tieren ähnelt die Symptomatik jener von Malaria.

Borreliose

Die Krankheit wird von Bakterien übertragen, die durch den Zeckenbiss in den Körper von Säugetieren und Menschen gelangen. Borreliose ist von der Symptomatik her relativ schwierig zu diagnostizieren. Bei Menschen zeigt eine Therapie mit Antibiotika gute Ergebnisse. Für Hunde steht ein Impfstoff zur Verfügung.

FSME

Diese Krankheit, auch bekannt als Hirnhautentzündung, wird durch Viren übertragen. Sie attackiert das menschliche Nervensystem. Sobald sie ausgebrochen ist, gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Den einzigen Schutz bietet eine Schutzimpfung im Vorfeld.

Haller´sches Organ

Mit dem Haller´schen Organ nehmen Zecken chemische Verbindungen wahr, die ihre potenziellen Wirte durch die Atmung oder Schweißbildung ausscheiden. Neben Kohlendioxid betrifft das Butter- und Milchsäure. Das Organ sitzt an den Vorderbeinen der Zecke.

Hausmittel

Von Hausmitteln sollte man nach einem Zeckenbiss die Finger lassen, egal ob Mensch oder Haustier betroffen sind. Öle, Nagellack oder Knoblauch beispielsweise sind alles andere als geeignet, um Zecken loszuwerden. Sie haben sogar eher den gegenteiligen Effekt.

Zecken

Zecken sind spinnenartige Tiere, die weltweit in etwa 900 Arten verbreitet sind. Wegen ihrer parasitären Lebensweise - sie ernähren sich vom Blut von Wirbeltieren - sind sie als Überträger von gefährlichen Krankheiten gefürchtet.

Zecken entfernen

Zecken sollten schnellstmöglich entfernt werden, sobald sie sich einmal festgesaugt haben. Am besten eignen sich dafür Zeckenzangen, Pinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenlassos. Denn es kommt darauf an, dass die Zecken möglichst direkt an der Haut entfernt werden, um möglicherweise schädliche Folgen zu vermeiden.

Zeckenbissfieber

Das Zeckenbissfieber wird von Riscettsia-Bakterien ausgelöst und tritt weltweit in verschiedenen Varianten auf. Im schlimmsten Fall können manche Varianten dieser Krankheit zum Tod führen. Sie lässt sich aber mit Antibiotika sehr gut behandeln.











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